Europa und Menschenrechte

Conchita © Markus Morianz

Am 8. Mai 2019 jährt sich zum 74. Mal die bedingungslose Kapitulation der Deutschen Wehrmacht. An diesem Tag veranstaltet das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) ab 19:30 Uhr das Fest der Freude am Wiener Heldenplatz – ein Gratiskonzert mit den Wiener Symphonikern und einem Auftritt von Conchita. Heuer findet das Fest der Freude bereits zum siebten Mal statt und widmet sich dem inhaltlichen Schwerpunkt Europa und Menschenrechte.

Unterstützt von der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, dem Verein Gedenkdienst und dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes erinnert die Veranstaltung am 8. Mai 2019 ganz bewusst an die Bedeutung der Menschenrechte und den Stellenwert eines friedlichen, vereinten Europas. Den inhaltlichen Schwerpunkt unterstreicht der Auftritt von Conchita, die gemeinsam mit dem Publikum zum Abschluss des Konzerts Ludwig van Beethovens „Ode an die Freude“ singen wird.

Der Höhepunkt des Festaktes wird die Rede des KZ-Überlebenden und Zeitzeugen Shaul Spielmann sein, der für die Gedenk- und Befreiungsfeiern in Gunskirchen und Mauthausen sowie das Fest der Freude extra aus Israel anreist. Der gebürtige Wiener wurde 1942 verhaftet und ins KZ Theresienstadt deportiert, er überlebte sechs Konzentrationslager. In seinem lebenslangen Engagement als Zeitzeuge erinnert er an die Grausamkeiten des Nazi-Terrors und fordert gleichzeitig zu Solidarität auf.

„Das Fest der Freude gibt uns jedes Jahr Anlass zum Gedenken an die Verbrechen und ihre Opfer, ist gleichzeitig aber auch Ausdruck der Freude über die Befreiung vom NS-Terror. Lernen wir aus der Geschichte, damit sich das Grauen nicht wiederholt. Das friedliche Europa und die Menschenrechte sind eine historische Errungenschaft, die wir alle gemeinsam gegen Faschismus und Rechtsextremismus verteidigen müssen“, betont Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitees Österreich,  die Aktualität von Erinnerung und Zusammenhalt.

Das übergreifende Thema der Feierlichkeiten findet auch heuer wieder Ausdruck in der musikalischen Gestaltung des Musikprogramms durch die Wiener Symphoniker. Mit Werken von Maurice Ravel, Dimitri Schostakowitsch, Arvo Pärt, Erich Wolfgang Korngold und Gustav Mahler spannt sich der musikalische Bogen von den Wirren der Vorkriegszeit über die Gräuel des Krieges bis hin zur Beschwörung der Ideale von Frieden und Toleranz. Mit der finnischen Dirigentin Eva Ollikainen steht das kostenlose Open-Air-Konzert heuer erstmals unter weiblicher Leitung, der finnische Stargeiger Pekka Kuusisto als Solist interpretiert Kompositionen von Pärt und Korngold. Wie in den vergangenen Jahren wird das Konzert auch heuer mit der „Ode an die Freude“ beschlossen, diesmal in einer gemeinsamen Interpretation der Wiener Symphoniker und Conchita, bei der das Publikum zum Mitsingen eingeladen ist.

Johannes Neubert, Intendant der Wiener Symphoniker, kommentiert: „Bereits zum siebten Mal haben die Wiener Symphoniker die Ehre, den Tag der Befreiung mit den Ausdrucksmitteln der Musik als einen Tag der Freude zu würdigen. Die Vielseitigkeit Europas und die Erinnerung an die Geschichte spiegeln sich in der Auswahl des musikalischen Programms wider. Das Konzert der Wiener Symphoniker setzt damit auch heuer ein klares Zeichen für die Würdigung der Opfer des nationalsozialistischen Regimes.“