Schau gut auf dich

Ursula Neubauer Tobias Conrad ©Florian Albert Photography florianalbert.net

Eine positive Denkhaltung und ein genussvolles Leben verbessern die Gesundheit. Das zeigen neue wissenschaftliche Erkenntnisse aus Medizin und Psychologie. Gedanken und Körper sind derart stark miteinander verbunden, dass die Auswirkungen in beiden Richtungen nachgewiesen werden können. „Auch wenn man nur das Lachen vor dem Spiegel übt, reagiert der Körper mit Glückshormonen und man fühlt sich zufriedener. Eine aufrechte Körperhaltung erhöht automatisch die innere Selbstsicherheit – und regelmäßiger Sport senkt bekanntlich den Stresslevel“, erklärt der Mediziner Tobias Conrad, der als Meditationstrainer und Hypnosetherapeut viel Erfahrung mit derartigen Methoden für unsere Gesundheit hat. „Aber auch in die andere Richtung funktioniert es prima. Innere Ruhe und Selbstliebe erhöhen die Lebenserwartung, beugen vielen Krankheiten vor und verbessern das Körpergefühl.“

Gemeinsam mit Ursula Neubauer hat Conrad den Ratgeber „Schau gut auf dich“ geschrieben. Darin zeigen die beiden, wie Selbstfürsorge gesund und stark machen kann. Der Mediziner und die Schreibtherapeutin fordern in ihrem Buch dazu auf „sich wichtig zu nehmen, auf sich zu achten und zu fragen: Was macht mein Leben gut und wertvoll? Wer bin ich in meinem Wesenskern? Wie will ich leben, reden, denken?“

Das wertschätzende Selbstgespräch

Es gibt vieles, das man für sich tun kann. Wichtig ist zum Beispiel eine respektvolle Sprache im Umgang mit sich selbst. Anstatt bei jedem Fehler zu sagen „Ich bin ja so blöd!“, können wir auch ein höfliches Selbstgespräch mit uns führen: „Ah, wieder etwas gelernt! Das bringt mich weiter.“ „Das fühlt sich nicht nur gut an, der Körper zeigt auch weniger Stressanzeichen. Das Zu-sich-selbst-nett-Sein unterstützt dabei, gesund zu bleiben“, gibt Journalistin und Schreibcoach Ursula Neubauer zu bedenken.

Auch in der Kommunikation im Gesundheitsbereich wird immer mehr auf diesen Stil geachtet. In optimistischen Sätzen wie „Dieses Medikament wird Ihnen helfen“ steckt ungeheure Heilkraft. Achtsame Sprache kann außerdem den Nocebo-Effekte verhindern – also das  Entwickeln von Symptomen aufgrund einer negativen Erwartungshaltung. Außerdem zeigt die moderne Wissenschaft der Epigenetik, dass Selbstfürsorge nicht nur uns selbst dient. Ein entspanntes, gesundes Leben wirkt sich über die Zellebene auch auf unsere Nachkommen aus.

Selbstfürsorge-Regeln

„Wir wissen, dass zwischen dem theoretischen ‚Ich weiß, dass mir das gut tut‘ und dem praktischen ‚Ich mache das‘ manchmal Welten liegen“, schreibt das Autorenteam. Aus diesem Grund bieten sie mit ihrem Programm „Happy Ethik“ einfache Übungen und Tools, die helfen, die persönlichen Werte festzulegen. „Wichtig ist herauszufinden, wer ich sein will, woran ich mich orientiere und wie ich mit anderen und mir selbst umgehen möchte.“ So lässt sich das eigene Konzept für einen guten Umgang mit sich erstellen. „Am besten schließen wir einen Vertrag mit uns selbst, um uns auch wirklich langfristig an unser selbst zusammengestelltes Selbstfürsorge-Regelwerk zu halten.“

Das Buch erscheint demnächst im Goldegg Verlag.