Kleine Pilgerfahrt

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Mariazell gilt als der bedeutendste Wallfahrtsort Mitteleuropas. In dem kleinen Ort in der Steiermark gibt es eine imposante Basilika, den Heiligen Brunnen, eine mechanische Krippe, ein Museum und viele andere Sehenswürdigkeiten. Redakteurin M.D. war für das Access Guide Magazin vor Ort.

Christen aus ganz Europa pilgern nach Mariazell, um ihren spirituellen Durst zu stillen. Auch mich hat der kleine Wallfahrtsort in der Obersteiermark neugierig gemacht. Diesen Sommer hatte ich endlich Gelegenheit, mir vor Ort ein eigenes Bild zu machen. Eine gewisse Anziehungskraft verspürte ich bereits, als ich mit der Mariazeller Bahn von St. Pölten aus Richtung Mariazell unterwegs war. Die Bahn heißt nicht zufällig „Himmelstreppe“. Auch die Lage des Ortes, der Bahnhof und die nette Begrüßung sind etwas ganz Besonderes.

Mariazell wurde im 12. Jahrhundert von Mönch Magnus gegründet. Der Hauptplatz im Zentrum des Ortes liegt gleich neben der Basilika und steht unter Denkmalschutz. Aufgrund der naturbelassen Landschaft und der atemberaubende Kulisse der Kalkalpen hatte ich sehr schnell das Gefühl auf der sprichwörtlichen Wolke Sieben zu schweben und eine warme Umarmung der Natur zu verspüren. Durch zwei Papstbesuche (1983 und 2007) ist die österreichische und europäische Geschichte bis in die Gegenwart mit Mariazell verbunden.

Am Eingangstor der Basilika ist ein beeindruckendes Denkmal des Heiligen Johannes Bosco zu finden. Sein Spruch „Das erste Glück eines Kindes, ist das Bewusstsein, geliebt zu werden“! hat mich sehr berührt. Architektonisch ist die Basilika eine spannende Verbindung von Gotik und Barock. Die Halle verfügt über Seitenkapellen, darüber laufen die Emporen, die in die alte und die neue Schatzkammer münden. Nach einer kurzen Pause am Hauptplatz ging es bergauf zu der beeindruckenden mechanischen Krippe. Die Krippe erzählt 12 Szenen aus dem Neuen Testament mit 130 beweglichen Figuren, darunter auch die Geburt Jesu, die Kreuzigung oder das letzte Abendmahl. Zum Schluß, bevor es mit der Mariazeller Bahn zurück nach St. Pölten ging, unternahm ich einen kurzen Spaziergang zum Heiligen Brunnen beziehungsweise zur Heiligen Quelle. Dort liegt eine kleine Kapelle mit laufendem Wasser. Die Quelle gilt als ein Kraftplatz für die kleinen, alltäglichen Wünsche und Bedürfnisse. Die Legende sagt, dass hier diejenigen erhört werden, die in der großen, mächtigen Kirche kein Gehör finden. Ich verlasse Mariazell mit großer Glückseligkeit und der Überzeugung, dass ich dieses heilige Örtchen ganz sicher wieder besuchen werde.