Grenzen überwinden

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Helga Kukla ist überzeugt, dass viele Krankheitsursachen oftmals tiefer liegen, als Geräte oder Forschungsergebnisse zeigen können. Die Kärntner Ärztin verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. Mit medizinischer Hypnose, Meditation und Anwendung von Kräutern nach der Lehre von Paracelsus möchte sie Hilfe zur Selbsthilfe in verschiedenen Lebenslagen geben.

Access Guide Magazin: Wie wichtig ist Entspannung für unsere Gesundheit?

Helga Kukla: Absolut wichtig: Ohne Entspannung kann der Körper nicht regenerieren und es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Körper ein Signal in Form eines Symptoms oder Krankheit sendet um dich aufmerksam zu machen, dass etwas schief läuft. Der Schlüssel vieler Krankheiten liegt in unserem Nervensystem. Ich stelle immer wieder fest, dass sich viele Menschen nicht mehr entspannen können. In meiner Praxis erfasse ich den Regenerationszustand deines Körpers mittels der erprobten, intelligenten Diagnosemethode ChronoChord, um dann ein individuelles Trainingsprogramm für die Regeneration und Gesundung zu erstellen. Um im natürlichen Rhythmus der Natur Energie tanken zu können, brauchen wir Schatten zum Licht, Spannung und Entspannung sowie Sympathikus und Parasympathikus im Gleichgewicht. Die Schulmedizin erkennt die wichtige Rolle der Psyche immer mehr,.

Helga Kukla

Helga Kukla © Daniela Heiden

Access Guide Magazin: Sie arbeiten mit Hypnose. Wie funktioniert das?

Helga Kukla: Die Hypnose setzt da an, wo alles im Unbewussten gesteuert wird. In der medizinischen Hypnose konzentriere ich mich auf die Ursachen von Krankheiten. Die Hypnose ist ein Zustand natürlicher und tiefer Entspannung, in dem das Unbewusstsein ansprechbar wird und die Konzentration auf ein Thema groß ist. Hypnose ist ein zielgerichteter Bewusstseinszustand, in dem ich bei maximaler Entspannung auf etwas fokussiert bin. Während einer Hypnose ist man im Besitz aller geistigen Kräfte und ist sich seiner Gefühle und Worte im Klaren. In der Hypnose empfindet man ein sicheres Gefühl, man entspannt sich und verliert das Zeitgefühl, behält aber die Kontrolle über die Situation bzw. bekommt erstmalig Kontrolle über die Situation. Der Aspekt der Ganzheitlichkeit steht im Zentrum meiner Therapie. Die Schulmedizin ist meine Basis, darauf baue ich die medizinische Hypnose auf und erweitere sie unter dem Aspekt der Ganzheitlichkeit von Körper, Seele und Geist. Zwar ist jeder Mensch von Natur aus an die universelle, kosmische Kraft angebunden, doch können negative Gedanken und Gefühle wie Angst, Zweifel, Schuldgefühle, Hass und Egoismus diesen Energiefluss blockieren und so alle möglichen gesundheitlichen, emotionalen oder spirituellen Probleme hervorrufen. In Hypnose verbinde ich meine Patient*innen wieder mit dieser inneren Energiequelle. Hypnose hilft u.a. bei chronischen Schmerzzuständen, Allergien, Raucherentwöhnung, Übergewicht, Angstzuständen, Depressionen oder Burn-out.

Access Guide Magazin: Sie haben jahrelang als Anästhesistin und Intensivmedizinerin gearbeitet. Warum haben Sie dann den Weg der ganzheitlichen Medizin gewählt?

Helga Kukla: Wenn man aus Berufung und mit Leib und Seele Ärztin ist, hinterfragt man viele Dinge. Ich habe zum Beispiel beobachtet, dass Menschen die Schmerzambulanz, in der ich gearbeitet habe, trauriger verlassen haben, als sie gekommen waren. So habe ich begonnen, nach Lösungen jenseits der Schulmedizin zu suchen. Der erste Schritt war, an mir selbst zu arbeiten. Ich habe eine Qi Gong und eine Hypnose Ausbildung gemacht und bin nach Indien gereist. Dort habe ich viel über den Buddhismus erfahren und Meditationspraktiken gelernt. Ich habe mich aber auch mit dem Wissen unserer europäischen Vorfahren auseinandergesetzt, etwa mit Paracelsus. So hat sich für mich der Kreis geschlossen. Die Schulmedizin hat ihre Berechtigung, aber wir brauchen eine ganzheitliche Medizin, eine die gleichzeitig den Körper, die Seele und den Geist behandelt. Die Zeit ist reif, wir brauchen in unserer Welt Geistes- und Seelennahrung.

Access Guide Magazin: Wem können Sie helfen?

Helga Kukla: Ich kann Menschen helfen, deren Krankheiten nicht akut zu versorgen sind, etwa bei einer chronischen Erkrankung, die schulmedizinisch abgeklärt ist. Ich arbeite aber vor allem in der Prävention, weil es sehr wichtig ist, dass die Leute schon vorher etwas tun, um gar nicht erst krank zu werden. Dafür ist es notwendig, sich selbst gut zu kennen. In unserer Kultur wird Gesundheit als die Abwesenheit von Krankheit definiert. Das ist aber zu kurz gegriffen, denn Krankheiten beginnen oft schon bevor ein medizinischer Befund da ist. Gesundheit müsste neu definiert werden Diese Lücke möchte ich schließen.Die Gesundheit ist unsere wahre Natur.

Access Guide Magazin: Wann und bei welchen Erkrankungen hilft Meditation?

Helga Kukla: Meditation hilft dabei, Symptome chronischer Krankheitsbeschwerden zu mildern. Sie reduziert Stress, verbessert den Schlaf und stärkt auch das Immunsystem. Das ist kein esoterischer Humbug, sondern inzwischen auch wissenschaftlich bewiesen. Studien haben gezeigt, dass Menschen mit Depressionen, die meditieren lernten, ein beträchtlich geringeres Rückfallrisiko hatten. Die Wirkung der Meditation war vergleichbar mit der von Antidepressiva. Meditation beginnt mit der Bereitschaft, sich darauf einzulassen. Wir nehmen uns als Körper wahr, aber wir sind nicht nur Körper. Meditation ist eine Wissenschaft des Geistes, die hilft, das Geheimnis des Lebens zu lüften und deren Probleme zu lösen, indem man zuerst sein wahres Selbst erkennt.

Jede Meditation beginnt mit der Atmung: Einatmen, ausatmen, die Aufmerksamkeit nach innen lenken stehen am Anfang. Jeder, der das probiert, wird schnell merken, dass es schwierig ist, dabei zu bleiben, ohne dass Gedanken an unerledigte Dinge aufkommen oder Bilder aus der Vergangenheit auftauchen. Da können auch unangenehme Gefühle dabei sein. Das passiert selbst jenen, die schon geübt sind. Es ist oft schwierig seine Gedanken loszulassen. Und es ist ungewohnt, nur dazusitzen, nichts zu tun und nichts zu erwarten. Aber genau darum geht es.

Ziel der Meditation ist, das Geheimnis des wahren Selbst zu erkennen. Das beginnt mit bewussten Atemübungen, die mit regelmäßigem Üben ganz natürlich immer tiefer gehen. Meditation muss man erfahren, sie kann nicht vom Verstand erfasst werden.

Access Guide Magazin: Wie halten Sie sich selbst gesund. Haben Sie Tipps?

Helga Kukla: Ich versuche bewusst in den Tag zu starten zum Beispiel mit einer Atemübung. Mein Credo ist ,In meinem Bewusstsein mache ich alles richtig`. Sich morgens fünf Minuten Zeit nehmen, die klare Luft des Morgens einatmen, danke für den Tag sagen – das macht mich lebendig und freudig für den Tag. Ich halte es mit Christian Morgenstern, der sagt: ,Sei Dir bewusst, der Körper ist der Übersetzer der Seele ins Sichtbare’.

Access Guide Magazin: Danke für das Gespräch.

Homepage Dr. Helga Kukla