Prekäre Arbeit ist weiblich

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Während die Arbeitslosenquote in Österreich generell rückläufig ist und zurzeit rund 5 % der Bevölkerung arbeitssuchend gemeldet sind, zeigt sich leider, dass Frauen weniger von der guten Konjunktur profitieren. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit von Frauen lag im Vorjahr mit – 6,7 % weit unter jenem der Männer, bei den über 50-Jährigen steigt die Rate sogar stetig an.  „Die Einkommensschere lässt sich nur über Qualifizierung steuern. Weiterbildungsangebote für Frauen bedeuten gleichzeitig mehr Wissen, mehr Können und mehr Selbstvertrauen – die idealen Wegbegleiter für einen besseren Zugang zum Arbeitsmarkt und zu mehr Einkommen“, sagt Manuela Vollmann, Vorsitzende von arbeit plus, einem österreichweiten Netzwerk von 200 gemeinnützigen Sozialen Unternehmen, die mit Beratung, Qualifizierung und Beschäftigung benachteiligte Menschen beim beruflichen (Wieder) Einstieg unterstützen.

Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber gingen in der Regel davon aus, dass Frauen in ihren Arbeitszeiten aufgrund von Betreuungspflichten eingeschränkt seien und ziehen sie deshalb für viele Positionen gar nicht in Betracht. Eng damit verknüpft sei der Gender-Time-Gap: Nach wie vor arbeite die Hälfte aller Frauen und nur 10% der Männer Teilzeit. Der Gender-Pay-Gap in Österreich liegt bei knapp 20%, analog dazu bekommen Frauen auch weit weniger an Arbeitslosenleistungen als Männer. Wenig überraschend, dass auch bei den Pensionsleistungen große Ungleichheit herrscht: Frauen erhalten 43% weniger Pension als Männer. Ebenso sind bezahlte und unbezahlte Arbeitszeit unfair verteilt: Frauen leisten auch 2019 noch 2/3 der unbezahlten Arbeit, sei es im Haushalt, bei der Kindererziehung, Lernbetreuung oder Pflege.

Strategien, die in Sozialen Unternehmen bereits erfolgreich umgesetzt werden, seien innovative Arbeitszeitmodelle, die auch Karrierewegen von Frauen entgegenkommen: „Leistung ist nicht nur in Form der traditionellen Präsenzkultur mit 10 Stunden-Arbeitstagen möglich. Herausragende Leistungen sind in Form von Job Sharing Modellen, lebensphasenorientierten Arbeitszeit-modellen oder auch von dislozierten Arbeitsorten aus erbringbar“, sagt die arbeit plus Vorsitzende