Raus aus der Tabuzone

Pexels Liza Summer

Reden und Zuhören, Austausch, Trost und Rat in allen Lebenslagen – das ist das Angebot der Ö3-Kummernummer an ganz Österreich. Drüber reden kann der wichtigste erste Schritt sein, psychischen Problemen zu begegnen und sie vielleicht gar nicht erst so groß werden zu lassen.

Unter der Kummernummer werden rund 19.000 Beratungsgespräche pro Jahr durchgeführt. Dabei sind psychosozial geschulte, ehrenamtliche Mitarbeiter:innen des Roten Kreuzes im Einsatz. Sie hören zu, zeigen Lösungswege auf oder stellen Kontakt zu weiterführender Betreuung her. Die mit Abstand häufigsten Themen der Anrufer:innen sind Einsamkeit und verschiedene psychische Probleme. Und im Schnitt alle vier Tage spricht eine Anruferin oder ein Anrufer ganz konkret Suizidgedanken an. Die Ö3-Kummernummer ist also eine Erstanlaufstelle für Menschen in persönlichen Notlagen: Was immer belastet – Liebeskummer, Mobbing, Depressionen, persönliche Krisen, Schicksalsschläge oder einfach Einsamkeit und vieles mehr – alles hat hier seinen Platz. Je nach Problem kann manchmal schon ein Gespräch helfen, oft wird aber auch an eine spezialisierte Beratungsstelle weitervermittelt. Seit 2004 betreibt Ö3 die Kummernummer gemeinsam mit dem Österreichischen Roten Kreuz. Zum 40-Jahre-Jubiläum der Kummernummer veranstaltet der Radiosender ein großes „Mental Health Festival“ mit einem Aktionstag on Air, dem Start einer Podcast-Serie und einem Diskussions-Event im Ö3-Haus am Küniglberg. Das Ziel dabei ist, offen und vorurteilsfrei über psychische Probleme sprechen und mehr Bewusstsein dafür in der Gesellschaft zu schaffen.

Reden, Zuhören, Feiern

Ab 14. November wird jede Woche am Dienstag ein neuer Podcast und Videocast auf allen gängigen Plattformen veröffentlicht. „Das Leben ist schön und lebenswert, aber tagtäglich fordert es uns mit kleineren und größeren Problemen – und oft stellt sich dann ein Gefühl ein, dass es so einfach nicht mehr weitergeht. Und oft werden wir wirklich psychisch krank. Da ist es wichtig, drüber zu reden, bevor wir wirklich nicht mehr können. Und da hilft es, Menschen zu hören, die zu kämpfen hatten oder haben – aber auch Lösungen gefunden haben. Zu spüren, dass wir nicht alleine sind, wenn’s uns mal nicht gut geht. Dass es anderen ganz ähnlich geht. Was die dann machen, damit es ihnen besser geht. Dass wir nichts verbergen müssen, uns nicht zu schämen brauchen. Dass es letztlich Wege aus jeder Krise gibt – wenn wir sie nur suchen und auch Hilfe zulassen und annehmen“, sagt Ö3-Host Robert Kratky.

Am 19. November wird auf Ö3 offen über psychische Probleme geredet: Sieben prominente Gäste sprechen mit Ö3-Host Robert Kratky über ihre persönlichen Struggles und die Höhen und Tiefen auf ihrem Weg zur mentalen Gesundheit. Jede Stunde wird ein anderer Gast on air sein, von Anna Strigl über Paul Pizzera bis Nici Schmidhofer. Moderiert wird die Sendung von Robert Kratky und Gabi Hiller. Die Ö3-Kummernummer ist unter 116 123 aus allen Netzen zum Nulltarif erreichbar – absolut anonym, täglich von 16 bis 24 Uhr.