Wohin in Wien

Die Ameisenstraße © OEFM Michael Glawogger

Ausstellungen, Konzerte, Theater oder Film: Die Redaktion des Access Guide Magazins hat sich angeschaut, was im April in der Stadt los ist.

Retrospektive. Bereits ein Jahrzehnt ist es her, dass Michael Glawogger – ein unvergleichlicher Filmemacher und Freund des Filmmuseums – plötzlich und unerwartet verstorben ist. Anlässlich seines zehnten Todestages widmet das Filmmuseum dem Regisseur, Autor und Kameramann die zweite große Retrospektive im April-Programm. Zusätzlich zu Glawoggers beeindruckendem Gesamtwerk zeigt das Filmmuseum unter dem Titel „Glawogger Favorites” eine Auswahl von Michael Glawoggers Lieblingsfilmen aus der Sammlung des Filmmuseums und lädt zahlreiche namhafte Wegbegleiter:innen und Kolleg:innen von Glawogger zum Gespräch im Rahmen der Retrospektive ein. Mit dabei sind u.a. Barbara Albert, Monika Willi, Michael Sturminger, Ulrich Seidl sowie Andrea Glawogger. (Bild oben: Die Ameisenstraße © OEFM Michael Glawogger) Filmmuseum 

Imperiale Hochzeiten © SKB Omarraafat

Imperiale Hochzeiten © SKB Omarraafat

Augen auf bei der Partnerwahl. Schloss Hof und Schloss Niederweiden zeigen bis 3. November 2024 in der Sonderausstellung „Imperiale Hochzeiten“ spannende Aspekte rund um das Thema Hochzeit und Heirat im Hause Habsburg – vom ersten Date über die Verlobung bis zu den eigentlichen Hochzeitsfeierlichkeiten. In Schloss Hof wird der Frage nachgegangen, welchen Kriterien eine ideale Braut oder ein idealer Bräutigam entsprechen musste und vor allem, wer als würdig genug galt, Mitglied der habsburgischen Dynastie zu werden. Auf Schloss Niederweiden dreht sich alles um das Zeremoniell und die spektakulären Festlichkeiten, die deutlich machen, dass Hochzeiten zweifellos zu den bedeutendsten Ereignissen für das Kaiserhaus zählten und sich durch besonderen Prunk und aufwendige Inszenierungen auszeichneten. Schloss Hof

DAS GROSSE HEFT von çGOTA KRISTîF? adaptiert fŸr die BŸhne und inszeniert von Jacqueline KornmŸller

Das große Heft auf der Bühne © Plakatsujet von Kat Menschik

Vom Überleben. Im April zeigt das Odeon Theater „Das große Heft“, ein Antikriegsstück nach dem gleichnamigen Roman der ungarischen Schriftstellerin Ágota Kristóf aus dem Jahr 1986. Erzählt wird die Geschichte von neunjährigen Zwillingen, die während des Krieges von ihrer Mutter aufs Land zur Großmutter gebracht werden. Dort sind sie ohne jeden Schutz auf sich allein gestellt. Sie betteln, hungern, schlachten, stehlen, töten, stellen sich taub, blind und bewegungslos, die Kinder haben gelernt, was sie zum Überleben brauchen. So werden sie unverwundbar. Ihre Selbsterziehung dokumentieren sie in einem großen Heft. Jacqueline Kornmüller adaptierte das Buch für die Bühne. Das große Heft wird im Odeon zu einem Stück Musiktheater mit dem Trompeter Martin Eberle, dem E-Gitarristen Peter Rom und dem Percussionisten András Dés. Es spielen die Zwillinge Mercedes M. Vargas und Miriam M. Vargas, Katrin Grumeth, Yoshie Maruoka, David Oberkogler, Laura Schlittke, Manaho Shimokawa, Tristan Witzel, Tony Rey Garcia und Peter Wolf als Großmutter. Odeon

Wienerblond im April im Stadtsaal © JuliaWesely

Wienerblond sind im April im Stadtsaal © Julia Wesely

Alles dreht sich immer weiter. Wiener Blond und das Original Wiener Salonensemble machen bereits seit 2016 gemeinsame Sache. Aus dem Home-Office fanden zahlreiche neue Lieder aus der Feder von Verena Doublier und Sebastian Radon den Weg aus ihren Notizbüchern auf die Konzertbühne. In ihrem Live-Programm „Sinfonie im Souterrain“ besingt die Formation kleine Wohnzimmer-Freuden, wenn der Himmel wieder trüb ist „wie Sodazitron“. Sie bauen Lieder aus Lego, entdecken das „Wetterpanorama“ als Lifestyle, den „Abstandswalzer“ in Jogginghosen als legitimen Opernball-Ersatz und dudeln nostalgische Oden an Wiener Kaffeehäuser, die traditionellen und vom Aussterben bedrohten „verlängerten Wohnzimmer“ der Wienerinnen und Wiener. Am 14. und 15. April sind Wiener Blond und das Original Wiener Salonensemble noch ein letztes Mal ihr Programm „Sinfonien im Souterrain“ live im Wiener Stadtsaal.